Protokoll DNUG Enterprise 2.0 Workshop

In diesem Post folgt das Protokoll des Enterprise 2.0 Workshops, den Stefan, Thorsten, Lars und ich bei der letzten Auflage der DNUG Konferenz in Berlin durchführten. Ist nun schon ein paar Tage her, aber die Inhalte sind beileibe nicht überholt. Im Gegenteil, vielleicht kann ich an der einen oder anderen Stelle ein zwischenzeitliches Learning von mir, bspw. von der Enterprise 2.0 Konferenz in Boston, einfließen lassen.

Die mehrstündige Veranstaltung in Berlin hatte ohnehin mehr Workshop- denn Vortrags-Charakter – mit der Besonderheit dass wir, anders als üblich, kein Slide-Show-Karaoke machten sondern eine Diskussion zwischen und mit den Teilnehmern moderierten. Ein Nachteil? Ja, denn hätten wir das Karaoke gemacht (mitsamt sorgfältig auszufüllenden Bingo-Kärtchen …) hätten wir das Protokoll noch am Veranstaltungstag abgeben können. Statt einem (ausgedruckten) Foliensatz muss es nun ein Blogpost werden, mitsamt allen Eigenheiten des Social Web, sprich es darf kommentiert und verlinkt, weitergedacht und ergänzt werden.

Multimediales gibt es dennoch, zum einen die Fotos der Flip-Charts, die wir während des Workshops erarbeiteten:

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Zum anderen unseren Collaborative Writing Space bei yourworldoftext, in dem Thorsten synchron zum Workshop Ergebnisse notierte:

Die Vorteile des von uns gewählten flexiblen Ansatzes an den Workshop stellten sich bald heraus – genauer gesagt schon beim Abfragen der Wünsche und Vorstellungen der Teilnehmer in der Eröffungsrunde. Anders als von uns erwartet ergab sich kaum ein Interesse an Social Media im engeren Sinne, und auch nicht an Technologien oder Werkzeugen. Im Mittelpunkt stand Implementierung – d.h. die organisatorische Umsetzung von Enterprise 2.0 – in Verbindung mit dem Wunsch gemeinsam Vorgehensweisen, (Projekt-)phasen und geplante Einsatzarenen zu diskutieren.

So haben wir Einsatzarenen wie PR, Marketing, Service und Support, Vertrieb, F&E, Innovations- und Wissensmanagement (mit der speziellen Einsatzarena Expertise Location) gesammelt und (teilweise) die spezifischen Möglichkeiten und Herausforderungen von Enterprise 2.0 besprochen. Die Diskussionen haben wir zum einen durch eine Unterteilung in Prinzipien, Methoden und Werkzeuge, zum anderen durch eine Unterteilung von Erfolgsfaktoren (und Mißerfolgsfaktoren) strukturiert.

Ergebnisse ergaben sich aus dem gemeinsamen Brainstorming bzw. dem moderierten Sammeln der Inputs der Teilnehmer, die hier ihre Erfahrungen einbrachten. Als generell wichtig für den Erfolg von Enterprise 2.0 in Unternehmen wurde u.a. festgehalten:

  • Experimente mit Enterprise 2.0 müssen zugelassen werden (um aus diesen zu lernen) – manchmal muss man einfach etwas anfangen (“Just do it”) um daraus zu lernen
  • Use Cases definieren (incl. der Ziele und der Nutzenerwartung) – und das Vorgehen definieren. Dies weniger im Sinne einer Diskussion um einen RoI von Enterprise 2.0 Projekten (viele Aspekte sind ohnehin schlecht zu messen) sondern mehr um (qualitative) Argumentationslinien zu schärfen
  • dennoch Metriken der Erfolgsmessung definieren und vereinbaren – “sich messbar machen lassen” ist auch eine vertrauensbildende Maßnahme
  • Risk Management (und das proaktive Vorausdenken und in-Betracht-ziehen von Gefahren (Aufbau neuer Silos durch falsch verstandenes Enterprise 2.0, Information Overload, unzureichende Nutzung – 90-9-1 Problematik, Widerstände, …)
  • Integration in Unternehmensprozesse und -aufbaustrukturen
  • Generall Projektmanagement, sichert unmittelbar den Projekterfolg, und mittelbar den nachhaltigen Erfolg (dauerhafte Nutzung, Erreichung der Ziele, …)

Hierzu passen die von den Teilnehmern gesammelten Implementierungsmethoden und -erfahrungen

  • Status Quo feststellen (vorhandene Kompetenzen, Motivationen und Randbedingungen)
  • Alternativen schaffen bzw. (ungewünschte) eliminieren
  • Staffing des Implementierungsteams ist wichtig (Begeisterte und Skeptiker; Macht- und Fachpromotoren; interne und externe)
  • Coaching (mit dem Ziel Kompetenzen zu entwickeln, auch gemäß dem train-the-Trainer Prinzip)
  • Facilitation (mit dem Ziel Prozesse in Gang zu setzen, “Selbstheilungskräfte” aktivieren, …)
  • Vorbilder fördern

… ebenso wie die gemeinsam diskutierten Einführungsstrategien:

… und der Umgang mit Widerständen:

  • die Rolle und Aufgabe des mittleren Managements
  • die Unterstellung dass Enterprise 2.0 doch nur ein Hype, und eine Mode ist (die Antwort)

Als Ergebnis haben wir gemeinsam dann eine (natürlich unvollständige und mit allen Nachteilen von Listen ausgestattete) Checkliste Social Web (im Unternehmen) erarbeitet:

  • Mitarbeiter und Zielgruppen beachten (Stakeholder insgesamt) – wichtig sind Entscheider (weil wir diese sowohl im Top-Down als auch im Up-Down-Vorgehen brauchen – als Entscheider über Budgets, Alternativen, Anreizsysteme, wir brauchen sie auch als Vorbilder und Motivatoren, …)
  • Business Case definieren
  • Social Computing Guidelines formulieren
  • nachhaltige Motivation ist wichtig – Anreizsysteme müssen bedacht werden
  • (Kommunikations-)Strategie erarbeiten
  • Menschen müssen in bezug auf Kennen – Können – Wollen – Sollen angeholt werden
  • Management-Support einholen
  • Risk Management
  • und ganz wichtig: ist die getroffene Auswahl von Methoden und Werkzeugen stimmig? Passt sie zum gegebenen Organisationskontext? Passt sie zur bestehenden IT-(Landschaft)? Passt sie zur bestehenden Unternehmenskultur? Und sind die Unternehmensstrukturen überhaupt Enterprise 2.0-geeignet?

Soweit zum Protokoll, Ergänzungen und Anregungen willkommen.

T-Shirt oder Anzug

wer löst das Rätsel?

Das ist – neben vielen Ideen und Eindrücken – eines der Mitbringsel von meinem Trip zur Enterprise 2.0 Conference in Boston. Ein T-Shirt von Central Desktop, Anbieter einer beliebten SaaS Social Technology Platform. Und ich habe zwei davon, beide in Größe L, welche mir – selbst an einem Casual Friday – nicht passen …

Und jetzt wird es spannend: löse das Bilderrätsel oben, finde das Lösungswort und schicke dieses via Kontaktformular an mich. Der Posteingang entscheidet über die glücklichen Gewinner, die dann Post von mir bekommen.

Update: Die Gewinner stehen fest, die Collaborate (cola – lab – her – eight) als richtige Lösung eingesendet haben. Kai und Kim freuen sich bald über Post 🙂

Enterprise 2.0 as a field under construction

The Enterprise 2.0 conference is over and it was all worth it. I thoroughly enjoyed the atmosphere, the talks and above all meeting so many people whose work I value and follow. And Boston as a town is fun too, I am now sitting in the lovely Coop Bookstore at Harvard place, hooked up on the Wi-Fi to see how Denmark is doing against Cameroon and to blog and tweet. So what’s the score for Enterprise 2.0, now that another important event has passed?

Well, I think it’s still a field under construction, all systems normal – but it’s also promising and rapidly evolving. This industry is forward-looking and the value of the field is now validated (not by numbers or cases – 1.500 attendees are pretty impressive still, as are the numbers of exhibitors – but rather by the quality and matureness of the talks and discussions and by the case studies and experiences of those engaged in it). It’s now necessary to really show and tell companies how to leverage it (less complicated for tools, way more complex in terms of Enterprise 2.0 paradigms, principles and methods) to improve business performance, processes and overall company fitness. Now, more companies begin to make significant investments in Enterprise 2.0 platforms, following the early adopters. And they all know that they are in this for the long haul (and plan for a longer journey without shortcuts, avoid cargo cult imitation and thus may head for sustainable success).

Some of my other learnings include:
– I like this town, its systems of public transportation and the attitude of its people, though there are times when you wonder a bit. I don’t like that you have to pay the equivalent of 6€ for a regular beer, on the other hand this is probably a good thing too …
– a new acronym – HiPPOs – the Highest Paid Person in the Organization via Andrew McAfee’s keynote (on the four tensions of Enterprise 2.0). I like funny metaphors.
– live-waving and -documenting during a conference is demanding (I either need more collaborators on this or a time-machine, hint). Some more thoughts on this later.
– interesting that both sessions I probably enjoyed the most were kind of “sandwiching” the actual conference, ie. the Monday all-day workshop of the 2.0 Adoption Council and Thursday’s Enterprise 2.0 townhall meeting. This mustn’t worry the people in between like the keynote speakers – the format of discussing in a smaller group like on Monday is very hard to beat.

In the townhall meeting (acting as both “time to look back and review” and forum) we agreed that integration, processes, (organizational) culture and finally metrics and the corresponding approaches to (understand) the measuring of success must be topics to watch more, as they were spared a bit from this year.

Besides this, what was missing from the mix at #e2conf that can be dealt with next time? Legal and technocratic aspects of Enterprise 2.0 (or they were sailing out of my sight, hmm, I heard some small mentioning of compliance). Dealing with the technological underpinnings (good thing). And more interestingly: Tackling the complexities of organizational psychology and the changing nature of leadership in a social web world. Organizational development and its established and able set of methods and tools (this one really should be a natural fit as its paradigms and principles are very fitting to those of Enterprise 2.0 and it may inform and help us dealing with that big, hairy thing called culture).

So I am now planning for the next #e2conf planned for Santa Clara in November (the call for papers is open). I would love to be there again and am thus thinking of handing in a proposal (there’s an idea that emerged between the european crowd in a pause outside the Westin, it needs some flesh but it sounds interesting so far 😉

ps. Yes, visiting the refurbished frogpond has to wait till next time in Boston. Above the sad reality of my trip there on Friday, all empty and no ducks or frogs in sight. But construction work is necessary at times, and it helps in building a nicer environment for us all …

Enterprise 2.0 conference day 3 keynotes

OK, more live-waving in here – actual blogposts coming up too (but these need more time than this reckless note-taking):

Live-waving the #e2conf keynotes

Not many words in the actual blogpost, but many more in here:

Workshop Day at #e2conf

It’s the first day at the Enterprise 2.0 Conference in Boston and the place is buzzing (alas, only literally). I am in the Blackbelt Practitioners Workshop, designed and held by members of the 20 Adoption council, agenda is like this:

Planning and executing a comprehensive Enterprise 2.0 program requires an honest assessment of your organization and strong strategic planning. In this full-day workshop meet the vanguard of those who are currently engaged in implementing Enterprise 2.0 within large organizations. Learn firsthand from practitioners who have tackled adoption, architecture, change management, community management, education, governance, and the realities of living an Enterprise 2.0 transformative experience.

Besides a lot of Twitter updates some action is happening in the designated wave for the workshop, so far it’s restricted to the participants for writing (and they really should do this more, it’s basically me doing the typing …) but anonymous read-only access should work out too:


Upcoming: DNUG Workshop am 9. Juni

Ja, das steht auch vor der Tür – nächste Woche in Berlin bei der Frühjahrskonferenz der deutschen Notes User Group:

In dem Social Media Workshop am 9. Juni gehen Stefan Pfeiffer, Marketing Manager Lotus, IBM Deutschland,  Thorsten Zoerner, Solution Architect Business -Experte bei der IBM, Martin Koser, Enterprise 2.0-Berater und Blogger, und Lars Basche, Social Media Consultant bei Text 100, auf diese und weitere Fragen ein und geben Antworten. Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in die Möglichkeiten, die Social Media ihnen im internen und externen Einsatz eröffnen und bekommen Tipps für ihre konkrete Situation.

Ich freue mich darauf die Notes & Connections Familie wieder zu treffen und bin gespannt welchen Verlauf der Workshop dieses mal nehmen wird (hier der Blogpost zur Diskussionsrunde bei der Herbstkonferenz in Fulda 2009). Spannende Fragen gibt es ja genug, Stefan hat hier einige davon gesammelt: “Wie sollten Unternehmen anfangen mit Social Media? Worauf sollten sie achten, um nicht in Fettnäpfchen zu treten? Welche Relevanz haben Social Media im B2B-Umfeld? Wie bereitet man seine Mitarbeiter vor, welche Hilfestellungen benötigen sie? Was ist machbar und was nicht? Wie behält man bei der Informationsflut den Überblick und trennt Relevantes von Unwichtigem? Welche Ziele können erreicht werden und wie lässt sich Erfolg messen?”

Mein Part wird es sein, die Implementierungs- und Change Management Aspekte herauszuarbeiten, und damit den Teilnehmern Wege aufzuzeigen, die gangbar sind. Natürlich sind die Erfolgsfaktoren von “Corporate Social Media” abhängig vom Kontext des jeweiligen Unternehmens, dennoch lassen sich hier schon einige generische (und eine Reihe von praktischen) Erfahrungen und Best Practices vermitteln.