Rückblick auf den ECM-Summit – Pre-Conference Workshop

Blogs – die Wochenendmagazine des Web? Nun ja, die zeitnahe Begleitung und Dokumentation von Konferenzen findet zunehmend in direkteren Kommunikationskanälen wie Twitter statt. So habe ich für den ECM Summit erstmalig – ergänzend zu meinem Standard-Account einen Konferenz-Account eingerichtet.

Beim ECM-Summit waren Björn (u.a. hier) und ich die einzigen Live-Tweeter, andererseits haben einige Teilnehmer die Einträge interessiert verfolgt und sich direkt gemeldet (immer nett wenn man es auf diesem Weg schafft sich auch persönlich kennenzulernen – hat mich gefreut). Oft sind es ja die Gespräche in den (Kaffee-)pausen die auch nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Wenn dann noch ein “Socializing”-Programm dazu kommt sind interessante Gespräche garantiert. So habe ich mich am Montag abend ausgiebig mit Lee Bryant von Headshift unterhalten – zum ersten mal richtig ausführlich nachdem wir uns wiederholt bei Konferenzen wie der Web 2.0 Expo, reboot u.a. getroffen haben. Das Chicken Tandoori hat uns beiden ausreichend Gelegenheit zu längerem Austausch gegeben – und dies beileibe nicht nur zu Social Software Themen (Danke Lee, ich überdenke die Urlaubspläne für 2009 …). Übrigens, Björn hat im Vorfeld des ECM-SUMMIT ein Video-Interview mit Lee Bryant geführt.

Blogs haben ihre Stärken in der Reflektion und der vertieften Betrachtung – allerdings ist das für eine Veranstaltung wie den ECM-Summit anspruchsvoll: fast durchgehend wurden mehrere Tracks angeboten, eingerahmt von intensiven Keynotes. Meine Interessen spiegeln sich so in der Auswahl der besuchten Tracks – speziell am ersten Tag, d.h. im Pre-Conference Workshop. Neben Workshops zu Intranet-Usability (mit Florian Bailey) und Intranet-Governance (auch spannend) wurde ein Wiki-Workshop mit meinem Beraterkollegen Markus Glaser von Hallo Welt! angeboten. Anders als in Köln war es dieses Mal ein ganztägiger Workshop in kleiner Runde, wodurch sich Raum für intensive Diskussionen und Fragen, auch zwischen den Teilnehmern, ergab. Meine grundsätzliche und nicht zum ersten mal getroffene Beobachtung ist es, dass an Unternehmenswikis Interessierte oft ähnlichen Fragestellungen gegenüberstehen. Natürlich bestehen unterschiedliche Vorstellungen und Ziele, und es macht einen Unterschied ob bspw. evaluiert werden soll ob Wikis eine Alternative und/oder Ergänzung zu bestehenden Intranets sein können oder ob Optimierungs- und Skalierungsmöglichkeiten für bestehende Wikis gesucht werden. Aber die spannenden Fragen sind meistens generisch – entsprechend dem Aphorismus dass es zu 90% um weiche Faktoren, Unternehmenskultur etc. geht und nur zu 10% um Hard Facts wie bspw. “Welche Wiki-Engine soll verwendet werden?”

Gemeinsam sind u.a. Fragen der Akzeptanz, also bspw. wie Mitarbeiter zur Mitarbeit und Partizipation animiert und motiviert werden können aber auch die Suche nach Erfahrungen und Ideen für die Implementierung (bspw. die Frage nach geeigneten Use Cases und Nutzenszenarien – idealerweise mit nachvollziehbaren RoI-Kalkulationen). Damit zusammenhängend ist auch die Frage wieviel Struktur in Unternehmenswikis notwendig ist (und wie sie entstehen kann, ob und wieviel vorgegeben werden muss etc. – grundsätzliche Fragen der Informationsarchitektur inbegriffen). Offene und veränderliche Ordnungsstrukturen, die flexibel an Anforderungen und Gegebenheiten angepasst werden können, sind anspruchsvoll. Sie stehen aber nicht im Widerspruch zum klar definierten Zielen und Einsatzarenen.

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