OSMB: Trendstudie Open Source im Unternehmen

Oliver Diederich von Heise open stellt die Ergebnisse der Trendstudie vor, die Heise open  im Herbst 2008 in Kooperation mit der Ulmer Wilken GmbH durchgeführt hat (zum Fragebogen). Ab nächster Woche soll die Studie verfügbar sein, dann werde ich sie hier verlinken. Grundsätzlich bleiben ein paar offene Fragen, insbesondere zur Methodik der Studie, Aufklärung hoffentlich in der Vollversion der Studie.

[…] was aktuell im Einsatz und was geplant ist, wo Vorbehalte und Hemmschuhe liegen, welche Hoffnungen man mit dem Open Source Einsatz verbindet, welche Erfahrungen man gemacht hat und welche Geschäftsmodelle den Unternehmen und Verwaltungen sinnvoll erscheinen.

Ein paar interessante Beobachtungen:

– die Zufriedenheit mit OpenSource ist tendenziell höher als mit vergleichbarer proprietärer Software, eine Rolle spielen hier sicher auch die oftmals wenig flexiblen Lizenzbedingungen die es schwer machen die Entscheidung für eine dann doch ungeeignete Software zu revidieren
– im CRM ist SugarCRM der “Platzhirsch”, andere – auch bekannte Projekte – wie Compiere landen weit abgeschlagen auf den Plätzen
– die Enterprise Server Varianten werden häufiger eingesetzt als Alternativprojekte wie bspw. CentOS
– im Groupwarebereich ist OpenXChange eine Marke, ebenso eGroupware

Ein interessantes Problem ist der in der Studie festgestellte Mangel an qualifiziertem Personal im OS-Umfeld, wobei der externe Support zeitgleich als gut bis sehr gut empfunden wird. Sprich – es gibt wenige Berater, aber die vorhandenen wissen wovon sie reden?

Wissensmanagement in verteilt arbeitenden Teams mit TikiWiki

Einer der Vorträge auf dem dritten Kongress “Open Source Meets Business”, der mich auch direkt und professionell interessiert ist “Wissensmanagement in verteilt arbeitenden Teams mit TikiWiki” von Oliver Linssen (Liantis GmbH & Co. KG.)

Die Arbeit von IT-Dienstleistern wie Liantis beim Kunden führt dazu, dass Mechanismen des internen Wissenstranfers (Kaffeküche, Mittagessen, Flurgespräche) nicht funktionieren: Die Arbeit in verteilten Teams fordert andere, flexiblere Unterstützungstechnologien.

Gesucht wurde eine Lösung, die Informationen u.a. über Projekte, das Wissen von Mitarbeitern, die Ablauf- und Aufbauorganisation des Unternehmens und andere Inhalte zentral ablegt. Die Inhalte müssen durch jeden Beteiligten mit Berechtigung von jedem Ort aus bearbeitet und versioniert abgespeichert werden können. Das System arbeitet mit strukturierten und unstrukturierten Daten. Verschiedene Ansätze der Einordnung, Klassifikation und Auswertung der strukturierten Daten sollen das Wiederfinden der Inhalte ermöglichen.

Liantis hat auf der Grundlage der Open Source Software TikiWiki ein auf ihre Belange zugeschnittenes Wissensmanagementsystem als Bestandteil einer umfassenden Intranetplattform implementiert. TikiWiki bietet eine Vielzahl an Features, die intelligent genutzt und erweitert wurden. Trotz des großen Funtionsumfangs ist TikiWiki in der Anwendung intuitiv zu erlernen. Dieser Artikel/Vortrag beschreibt die Konzeption des Wissensmanagementsystems und seine Nutzung in einem verteilt arbeitenden IT-Dienstleisters.

Wissensmanagement der Liantis auf der Open Source Meets Business

Anforderungen bei Liantis:

– Browser als Client
– LAMP-Stack
– Open Source
– Community
– Anwenderdoku auf Deutsch

Gewählt wurde TikiWiki, wohl mit einigen Anpassungen bzw. Erweiterungen

– Seitentemplates
– Facettenklassifikation der einzelnen Wiki-Seiten, ähnlich wie Tags
– Rechteverwaltung (horizontal & vertikal), d.h. auf User- und Seitenbasis
– Auswertungen und Berichte (von Liantis selbst implementiert, Ziel war es stets einen Überblick über die intern verfügbaren IT-Kompetenzen zu haben)
– …

Die Erfahrungen von Liantis mit dem Wiki-Einsatz im internen Wissensmanagement sind recht positiv, entsprechend werden die Anwendungen weiter ausgebaut, u.a. wird die Integration mit den bestehenden (Datenbank-)Systemen und dem bestehenden Intranetportal angestrebt.

Die Erfahrungen mit der Wiki-Usability sind großteils positiv, zu den Problemen an denen gearbeitet wird zählt u.a. die Volltextsuche mit logischen Ausdrücken. Der fehlende WYSIWYG-Editor wird als kleines Problem empfunden, nun ja.

Hier sind die Folien zum Vortrag.